Dresdner SC Heidelberg
Dresdner SC Heidelberg | |
Name | Dresdner Sport-Club Heidelberg e. V. |
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Vereinsfarben | Schwarz-Mohnrot |
Gegründet | 30. April 1952 (Abteilung Dresdner SC in der TSG Heidelberg 1878: 1. Juli 1951) |
Aufgelöst | 28. Juni 1968 |
Sportstätte | TSG-Sportpark Heidelberg |
Vorgänger und Nachfolger | |
← Hertha BSC/DSC (1951) | |
← TSG Heidelberg 1878 (1951) | |
Heidelberger SC (1968) → |
Der Dresdner Sport-Club Heidelberg e. V. (kurz Dresdner SC Heidelberg oder DSC Heidelberg genannt) war ein Heidelberger Fußballverein, der am 30. April 1952 gegründet wurde, als sich die Abteilung Dresdner SC in der TSG Heidelberg 1878 selbstständig machte. Er bestand bis zum 28. Juni 1968, als er im Heidelberger SC aufging.
Inhaltsverzeichnis
Vereinsgeschichte
Am letzten Spieltag der DS-Liga unterlag die SG Friedrichstadt als Nachfolger des Dresdner SC der ZSG Horch Zwickau am 16. April 1950 mit 1:5 (1:3) vor über 60.000 Zuschauern im Heinz-Steyer-Stadion im Sportpark Ostragehege. Schon Wochen vor dem Spiel gegen Zwickau hatten sich die meisten Spieler der SG Friedrichstadt dazu entschlossen, nach West-Berlin zu flüchten und bei Hertha BSC zu spielen. Als Hertha BSC/DSC wurde die Saison 1950/1951 in der Vertragsliga Berlin gespielt. Die Gründung dieser Spielgemeinschaft erfolgte am 7. Juni 1950. Zum 1. Juli 1951 wechselten die Dresdner Spieler als eigenständige Abteilung Dresdner SC zur TSG Heidelberg 1878.
Im TSG-Sportpark Heidelberg trug der DSC am 23. August 1951 vor 5.000 Zuschauern sein erstes Gesellschaftsspiel aus. Gegen eine Heidelberger Stadtauswahl wurde mit 0:1 (0:1) verloren. In der Aufstellung der von Dietrich Tillmann trainierten DSC-Elf standen neun ehemalige Dresdner Spieler: Anton Schachtner – Werner Pohl, Kurt Jungnickel – Karl Kunstmann, Gottfried Hövermann, Max Kreische – Horst Ulrich, Hans Kreische, Horst Seifert, Jürgen Küchenmeister, Hans Bräunig. Die Saison 1951/1952 bestritt der DSC außer Konkurrenz in der 1. Amateurliga Nordbaden. Zuvor war bereits im Juni 1951 ein Antrag abgelehnt wurden, in der zweitklassigen II. Division Süd antreten zu dürfen.
Am 30. April 1952 zum 54. Stiftungsfest des DSC machte sich der Dresdner SC in der TSG Heidelberg 1878 als Dresdner SC Heidelberg selbstständig. Zum 1. Vorsitzenden wurde Curt Schultze gewählt, der nach seiner Amtszeit zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Schriftführer wurde Gustav Sanft, Spielausschussvorsitzender Hans Schwechheimer. Die Eintragung unter der Nummer 312 in das Vereinsregister (VR) des Amtsgerichts (AG) Heidelberg erfolgte am 20. Mai 1952. Im September 1952 wechselte schließlich die komplette Fußballabteilung der TSG Heidelberg 1878 zum Dresdner SC Heidelberg. Der Verein hatte nun sechs statt bisher eine Mannschaft im Spielbetrieb. Ab Anfang 1953 waren es sieben Teams, zur Saison 1953/1954 bereits zehn Mannschaften. Die TSG-Fußballabteilung bestand erst seit dem 29. Januar 1947, als sich der 1. FC Heidelberg 05 (gegründet 1905 als 1. FC Viktoria 1905 Heidelberg, hieß zwischen 1919 und 1928 VfB Heidelberg 02) der TSG anschloss.
Zum 55. Stiftungsfest am 30. April 1953 wurde die neue Vereinsfahne des DSC Heidelberg in der Stadthalle Heidelberg geweiht.
Die Saison 1952/1953 wurde mit vier Punkten Rückstand auf den Meister FV Daxlanden 1912 hinter dem FV 08 Hockenheim nur auf dem 3. Tabellenplatz abgeschlossen. Im Süddeutschen Verbandspokal gelang noch mal ein Achtungserfolg: In der 1. Hauptrunde besiegte der DSC am 16. Mai 1953 den Zweitligisten VfL 1884 Mannheim-Neckarau mit 1:0. In der 2. Hauptrunde am 31. Mai 1953 schied man allerdings nach einem 0:2 gegen den Ligakonkurrenten SG Heidelberg-Kirchheim aus. In der Saison 1953/1954 landete man schließlich nur noch auf dem 12. Tabellenplatz. Der Aufstieg in die II. Division Süd rückte in weite Ferne. Nach einem 15. Tabellenplatz in der Saison 1957/1958 erwischte es den DSC schließlich: Abstieg in die viertklassige 2. Amateurliga Rhein-Neckar, Staffel 2. Die Rothemden hatten nur einen einzigen Punkt Rückstand auf den Mannheimer FC Phönix 02, der Nichtabstiegsplatz 14 einnahm. Rückblickend darf man sagen, dass der DSC in der 1. Amateurliga Nordbaden zwar zu den spielerisch besten Teams zählte, aber ohne Unterbau viel anfälliger als die Konkurrenz war. Verletzte Kicker waren oft unersetzlich und sportlich ausreichend qualifizierter Nachwuchs war nicht vorhanden. Die alten DSCer wurden ja auch nicht jünger. Die Mannschaft schrumpfte quantitativ und qualitativ. Hinzu kamen auch noch Sportplatzsorgen und die Eifersüchteleien der angestammten Amateurvereine, die die zugewanderte Konkurrenz zwar bewunderten, aber nicht liebten und daraus auch manchmal keinen Hehl machten. Auch zwei Viertliga-Vizemeisterschaften 1959/1960 und 1962/1963 konnten nicht über den Bedeutungsverlust hinwegtäuschen. In der Saison 1966/1967 belegte der DSC nur den letzten Tabellenplatz und stieg in die fünftklassige A-Klasse Heidelberg, Staffel 2, ab, in der in der Saison 1967/1968 nur der 3. Tabellenplatz erreicht werden konnte.
Der Dresdner SC Heidelberg fusionierte am 28. Juni 1968 mit der Freien Turnerschaft Heidelberg zum Heidelberger SC. Die Gründungsfeier fand in der Stadthalle Heidelberg statt. Zwei Jahre später schloss sich am 5. Juni 1970 auch der TB Heidelberg 1889 dem Heidelberger SC an.
Erfolge
- Vizemeister der 2. Amateurliga Rhein-Neckar 2 1960, 1963
- Meister der 2. Reserve-Amateurliga Rhein-Neckar 2 1962, 1963
- A-Junioren-Kreismeister Heidelberg 1961
- B-Junioren-Vizekreismeister Heidelberg 1953
Vereinsvorsitzende
Zeitraum | Vorsitzender |
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01.07.1951 bis ??.??.1955 | Curt Schultze |
??.??.1955 bis 11.08.1967 | Karl-Heinz Niemeyer |
11.08.1967 bis 28.06.1968 | Karl-Hans Martin |
Vereinssatzung
Mannschaften
- DSC Heidelberg I (Ligamannschaft) (1951–1968)
- DSC Heidelberg I b (1953–1957, ab 1956 zugleich 3. Mannschaft)
- DSC Heidelberg II (Reservemannschaft) (1952–1968)
- DSC Heidelberg III (1953–1956)
- DSC Heidelberg U-21-Junioren (1952–1966)
- DSC Heidelberg U-21-2-Junioren (1959–1960)
- DSC Heidelberg A-Junioren (1952–1968)
- DSC Heidelberg A-2-Junioren (1957–1960)
- DSC Heidelberg B-Junioren (1952–1968)
- DSC Heidelberg B-2-Junioren (1956–1957)
- DSC Heidelberg C-Junioren (1953–1968)
- DSC Heidelberg C-2-Junioren (1953–1961)
- DSC Heidelberg Alte Herren (1952–1968)
Saisonübersicht 1. Mannschaft
Saison | Platz | Spielklasse | Level | Spiele | Tore | Punkte | Sonstige Wettbewerbe |
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1951/1952 | a. K. | 1. Amateurliga Nordbaden | 3 | 30 | 0:0 | 0-0 | |
1952/1953 | 3. | 1. Amateurliga Nordbaden | 3 | 28 | 45:37 | 33-23 | 2. Hauptrunde Süddeutscher Pokal, 2. Hauptrunde DFB-Kreispokal Heidelberg |
1953/1954 | 12. | 1. Amateurliga Nordbaden | 3 | 32 | 49:61 | 30-34 | |
1954/1955 | 9. | 1. Amateurliga Nordbaden | 3 | 32 | 47:44 | 31-33 | |
1955/1956 | 4. | 1. Amateurliga Nordbaden | 3 | 32 | 48:38 | 38-26 | |
1956/1957 | 8. | 1. Amateurliga Nordbaden | 3 | 30 | 51:47 | 33-27 | |
1957/1958 | 15. | 1. Amateurliga Nordbaden | 3 | 30 | 48:69 | 24-36 | |
1958/1959 | 5. | 2. Amateurliga Rhein-Neckar 2 | 4 | 26 | 55:39 | 29-23 | |
1959/1960 | 2. | 2. Amateurliga Rhein-Neckar 2 | 4 | 26 | 59:32 | 35-17 | |
1960/1961 | 5. | 2. Amateurliga Rhein-Neckar 2 | 4 | 26 | 44:38 | 30-22 | |
1961/1962 | 8. | 2. Amateurliga Rhein-Neckar 2 | 4 | 26 | 38:36 | 25-27 | |
1962/1963 | 2. | 2. Amateurliga Rhein-Neckar 2 | 4 | 26 | 51:33 | 34-18 | |
1963/1964 | 4. | 2. Amateurliga Rhein-Neckar 2 | 4 | 26 | 45:37 | 27-25 | |
1964/1965 | 11. | 2. Amateurliga Rhein-Neckar 2 | 4 | 26 | 36:55 | 19-33 | |
1965/1966 | 11. | 2. Amateurliga Rhein-Neckar 2 | 4 | 26 | 42:43 | 24-28 | |
1966/1967 | 14. | 2. Amateurliga Rhein-Neckar 2 | 4 | 26 | 29:66 | 16-36 | |
1967/1968 | 3. | A-Klasse Heidelberg 2 | 5 | 24 | 49:41 | 29-19 |
Publikationen
- Club-Zeitung DSC Heidelberg (112 Ausgaben, 1953–1968)
- 65 Jahre Heidelberger Fußballgeschichte: Vom FC Viktoria 05 zum DSC Heidelberg e. V. (1963)
- 100 Jahre Heidelberger Sport-Club e. V. (1998)
- RUDI 6 (2004)
- RUDI 15 (2004)
- RUDI 44 (2005)
- RUDI 83 (2006)
Vereinslied
Gedicht
- Es lebe unser DSC! (1953)
Nachfolgeverein Heidelberger SC
Zitat
DSC-Legende Helmut Schön 1970 rückblickend über den Dresdner SC Heidelberg:[1]
"Ich hatte meinen Weg nach Westdeutschland längst angetreten, als sich der Rest der Dresdner in Heidelberg niederließ, um dort den alten DSC wieder aufleben zu lassen. Was aber schon die Berliner Zeit bewiesen hatte, wurde hier von neuem bestätigt: Einen Club kann man nicht fern von seiner Heimat wiedererstehen lassen und zur Blüte bringen. Eine Mannschaft allein ist noch kein Verein, und wenn der DSC wieder zum großen Sport-Club werden möchte, kann das nur in seiner Heimatstadt Dresden geschehen."
Einzelnachweis
- ↑ Helmut Schön: Immer am Ball. München, 1970, Seite 106