Sportpark Ostragehege

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Anzeige zur Einweihung des Sport- und Turnparks Ostragehege

Der Sportpark Ostragehege (abgekürzt auch Sportpark Ostra und bis 1945 oft DSC-Sportpark im Ostragehege genannt) wurde mit mehreren Sportplätzen und dem DSC-Stadion als damals modernstes Stadion Deutschlands am 12. Oktober 1919 als vereinseigene Sportstätte des Dresdner SC eröffnet.

Kurz vor der Eröffnung schloss sich am 4. Oktober 1919 der Turnverein VTB Turnlust Dresden dem Dresdner SC als Abteilung Turnen an, weswegen die Sportstätte als Sport- und Turnpark Ostragehege eröffnet wurde. Am 4. August 1921 machte sich die Abteilung bedingt durch die sogenannte reinliche Scheidung wieder als VTB Turnlust Dresden selbstständig, woraufhin der Sport- und Turnpark Ostragehege nur noch Sportpark Ostragehege genannt wurde.

Ansichtskarte zur Einweihung des DSC-Stadions im Sport- und Turnpark Ostragehege

Entstehung und Ausbau[Bearbeiten]

Der Bau des Sportparks kostete 181.000 Mark, nach anderen Quellen 160.000 Mark, die komplett aus dem Kreise der Vereinsmitglieder des Dresdner SC aufgebracht wurden. Die vereinseigene Sportstätte entstand und wuchs seit Dezember 1918 aus eigener Kraft. Das DSC-Stadion als Mittelpunkt umfasste zur Eröffnung eine 420 Meter lange Laufbahn mit erhöhten Kurven und eine 100-Meter-Laufbahn, Anlagen für Hoch- und Weitsprung und eine zunächst provisorische 42 Meter lange und acht Meter hohe überdachte Tribüne mit 500 Sitzplätzen. Insgesamt fanden 20.000 Besucher Platz. Bereits 1913 war der Bau durch Architekt und Oberbaurat Reinhold Mittmann geplant worden. Jedoch kam der Ausbruch des Ersten Weltkriegs dazwischen. Zur Eröffnung des Stadions unterlagen die DSC-Fußballer dem VfB Leipzig mit 0:1. Das gleichzeitig veranstaltete Hockeyspiel verlor der DSC mit 1:4 gegen den Dresdner HC 1908. Ein Schlagballspiel gewann der DSC mit 81:72 Punkten gegen den TV Chemnitz-Schönau. Ebenso wurde ein Korbballspiel ausgetragen. Die Sportanlage wurde später um zwei Tennisplätze erweitert und umfasste zum Ende der 20er Jahre das DSC-Stadion, drei weitere DSC-Fußballplätze und den DSC-Hockeyplatz. Ab September 1932 verfügte der DSC über insgesamt acht vereinseigene Sportplätze im Ostragehege.

Zu seinem 40. Stiftungsfest am 30. April 1938 wurde dem Dresdner SC sein Vereinsgelände im Sportpark Ostragehege für 99 Jahre in Erbpacht übertragen. Der DSC, bisher nur Eigentümer seiner Sportstätten, war nun auch Nutznießer des Grund und Bodens, welcher zuvor dem Staat gehörte. Am 30. Mai 1945 wurde der Dresdner SC entschädigungslos enteignet. Der Sportpark Ostragehege gehört seitdem der Stadt Dresden.

Sportstätte Ostragehege vor 1919[Bearbeiten]

Dresden Cricket Club vs. Cambridge University am 12. August 1863 im Ostragehege

Das Ostragehege mit dem Gebiet des heutigen Stadions war schon seit Jahrhunderten das Ziel sonntäglicher Spaziergänger. Und es war auch attraktiv für die aufkommende Turn- und Sportbewegung: Am 12. August 1863 empfing der Dresden Cricket Club die Cambridge University hier zu einem Kricketspiel.

Unter der Leitung von Woldemar Bier (von 1882 bis 1905 Direktor der Turnlehrerbildungsanstalt) spielten 12- bis 14-jährige Dresdner Jungen im Herbst 1886 erstmals im Ostragehege organisiert Rugby.

Am 20. Mai 1898 trainierten die Fußballer des Dresdner SC erstmals im Ostragehege. Die sächsische Landesregierung als Eigentümer untersagte dem DSC jedoch am 23. August 1899 den weiteren Spielbetrieb auf der Schmelzwiese. Die schon erwähnten Spaziergänger sollten bei ihrer Erholung nicht gestört werden.

Noch mit Alleinstellungsmerkmal im Sportpark Ostragehege: DSC-Stadion im Jahr 1924, im Vordergrund rechts Sportplatz, Verwaltungsgebäude, Turnhalle und Turnplatz des ATV Dresden

Neue Sportplätze 1928[Bearbeiten]

Vereinsfeier der Post-SpVgg Dresden 1931 auf der Terrasse des Funktionsgebäudes vor dem Postsportplatz

Vom 1. bis zum 3. Juni 1928 weihte die am 13. August 1925 gegründete Post-Sportvereinigung Dresden ihren vereinseigenen Sportplatz an der Pieschener Allee ein, den heutigen Platz 11. Auch der spätere Platz 21, der heute Platz 23 heißt, gehörte ebenso wie das Funktionsgebäude mit Kegelbahn zum Areal des Vereins.

Am 14. Oktober 1928 eröffnete schließlich auch der im November 1918 gegründete Dresdner SV Bar Kochba seinen eigenen Sportplatz an der Pieschener Allee. Das Gelände wurde von der Stadt Dresden gepachtet. Anfang 1933 wurde der Pachtvertrag von der Stadt Dresden gekündigt. Zum 1. Januar 1935 wurde das städtische Sportgelände dem ATV Dresden zur Nutzung übergeben. Der ATV-Sportplatz im Sportpark Ostragehege (parallel zum heutigen Platz 11 auf dem Gelände des heutigen Parkplatzes, vom Platz 6 und der Rollschnelllaufbahn Dresden) wurde nach eineinhalbjähriger Bauzeit schließlich am 10. Mai 1936 feierlich eingeweiht.

Auch für diese beiden Vereinsanlagen setzte sich der Name Sportpark Ostragehege als übergeordnete Sammelbezeichnung in der Folge durch.

Sportstätten im Sportpark Ostragehege[Bearbeiten]

Sportstätten am Messering im Ostragehege[Bearbeiten]

Ehemalige Sportstätten[Bearbeiten]

Weitere ehemalige Sportstätten des ATV Dresden[Bearbeiten]

ATV-Turnhalle und ATV-Turnplatz an der Permoserstraße

Diese Sportstätten des ATV Dresden befanden sich nicht direkt im heutigen Sportpark Ostragehege, jedoch im Großen oder Kleinen Ostragehege bzw. am Schießhaus.

Lagepläne[Bearbeiten]

Luftbilder[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]