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Version vom 4. Juni 2019, 07:20 Uhr

DSC-Stadion im Ostragehege in den 20er Jahren

Die Vereinsgeschichte des Dresdner SC und seiner Vorgängervereine.

Zur besseren Lesbarkeit ist die Vereinschronik in Jahrzehnte untergliedert.

1840er Jahre

11. Dezember 1843

Neun junge Männer unter der Leitung von Ernst Steglich, Hermann von Lindeman und Moritz von Lindeman gründen am 11. Dezember 1843 den Dresdner Turnverein als ersten Sportverein in der Stadt Dresden und drittältesten Sportverein im Königreich Sachsen nach dem TV 1840 Falkenstein und der ebenfalls 1843 gegründeten TG Plauen. Dieser Tag gilt heute als die Geburtsstunde des Dresdner Vereinssports.

12. Februar 1844

Am 12. Februar 1844 findet die offizielle Gründungsfeier des Dresdner TV statt. Unter den 30 dabei anwesenden Männern war auch Dr. Hermann Köchly, Oberlehrer an der Dresdner Kreuzschule.

4. September 1844

Der Dresdner TV veranstaltet am 4. September 1844 sein erstes Schauturnen.

1846

Ernst Steglich, Gründungsmitglied des Dresdner TV, gibt ab 1846 die neue Zeitschrift Der Turner heraus.

9. Mai 1847

Die Vereinsfahne des Dresdner TV wird am 9. Mai 1847 geweiht.

1847

Als erster deutscher Sportverein gestattet der Dresdner TV auch Frauen den Zutritt. 1847 wird ein "Turnlehrgang für Erwachsene des weiblichen Geschlechts" eingerichtet.

1848

Der Dresdner TV hat nur wenige Jahre nach seiner Gründung 1848 schon 2.973 Mitglieder, darunter 1.431 turnende Kinder.

1850er Jahre

16. Oktober 1850

In der Friedrichstraße 56 im Dresdner Stadtteil Friedrichstadt wird am 16. Oktober 1850 die Königlich-Sächsische Turnlehrerbildungsanstalt eröffnet.

1. Januar 1855

Auf dem städtischen Platz am Schießhaus in der Wilsdruffer Vorstadt (in der Nähe des heutigen Bahnhofs Dresden-Mitte) weiht der Dresdner TV am 1. Januar 1855 seine erste eigene Turnhalle ein.

30. Oktober 1858

Der Anglo-American Club Dresden wird am 30. Oktober 1858 im Hotel Bellevue gegründet. Der Kulturverein der amerikanisch-britischen Gemeinde in Dresden bietet seinen Mitgliedern auch Sportmöglichkeiten.

1860er Jahre

17. Januar 1861

Der Turnverein für Neu- und Antonstadt Dresden wird am 17. Januar 1861 gegründet.

6. Februar 1861

Am 6. Februar 1861 formiert Ernst Wilhelm Staberoh eine 15 Mann starke Fechtriege im TV Neu- und Antonstadt Dresden, die Keimzelle der späteren Abteilung Fechten des Dresdner SC. Zunächst wurde mit Florett, ab 1864 auch mit Säbel gefochten.

1861

In Dresden lebende Engländer gründen 1861 den Dresden Cricket Club.

12. August 1863

Am 12. August 1863 empfängt der Dresden Cricket Club die Cambridge University. Das Kricketspiel wird im Ostragehege ausgetragen.

12. Juni 1865

Die neue Abteilung Sängerschaft des Dresdner TV weiht am 12. Juni 1865 ihre Fahne.

1865

Der Dresdner TV benennt sich 1865 um in Allgemeiner Turnverein zu Dresden.

1870er Jahre

1872

Die Trommler- und Pfeiferabteilung, der Spielmannszug des ATV Dresden, wird 1872 gegründet.

18. Oktober 1873

In Dresden lebende Engländer gründen auf Initiative der Studenten G. C. H. Brown und William Sapte am 18. Oktober 1873 den Dresden Football Club, der zunächst Leichtathletik und Rugby betreibt. Zum ersten Vorsitzenden wird John Smith Gilderdale von den 64 Gründungsmitgliedern gewählt. Der DFC trainiert meist auf einer Wiese am Großen Garten.

Juli 1875

In Dresden findet vom 25. bis zum 27. Juli 1875 der 6. Deutsche Turntag statt.

13. Mai 1876

Der Dresdner Schachbund, ältester Vorgängerverein der späteren Abteilung Schach des Dresdner SC, wird am 13. Mai 1876 gegründet. Um die Jahrhundertwende avancierte der später in Dresdner Schachverein umbenannte Klub zum größten Schachverein Deutschlands.

1877

In Löbtau bei Dresden wird 1877 der Turnverein Löbtau gegründet. 1933 wird der Verein in Deutsche Turnerschaft 1877 Löbtau umbenannt.

1880er Jahre

1890er Jahre

1900er Jahre

1910er Jahre

1920er Jahre

1930er Jahre

1940er Jahre

1. Dezember 1940

Im Berliner Olympiastadion werden die DSC-Fußballer mit einem 2:1 nach Verlängerung gegen den 1. FC Nürnberg am 1. Dezember 1940 erstmals Deutscher Pokalsieger.

1941

DSC-Fußballstürmer Fritz Machate schoss in 36 Pflichtspielen in der Saison 1940/1941 sagenhafte 56 Tore.

2. November 1941

Mit einem 2:1 gegen den FC Schalke 04 verteidigen die DSC-Fußballer am 2. November 1941 im Berliner Olympiastadion den Pokal und dürfen sich in der Folge bis 1962 DFB-Rekordpokalsieger nennen. Bereits bei Kriegsbeginn 1939 war ein halbes Dutzend DSC-Stammspieler von der Wehrmacht eingezogen worden. Nach diesem Triumph aber wird der Großteil der Stammelf an die Front berufen. In einigen Spielen muss der DSC fortan sogar mit seiner Juniorenmannschaft antreten. Die DSC-Kicker hatten sich nicht von den Nazis vereinnahmen lassen. Sie wurden erfolglos zum Eintritt in die NSDAP und teilweise SS gedrängt. Und dies sollte kurzfristige Folgen haben. "Hat der DSC auf seine Reserven und seinen Nachwuchs genügend Wert gelegt?", fragt die Presse damals. DSC-Vereinsführer Alwin Weinhold antwortet direkt im Kicker: "Die Reserven stehen jetzt aus zeitbedingten Gründen nicht zur Verfügung. Genannt wird vielfach die Bombenbesetzung bei Schalke 04, das fast in friedensmäßiger Besetzung spielt. Den DSC kümmert dies nicht. Wenn der DSC sechs Stammspieler abgegeben hat und dafür drei Gastspieler erhalten hat, so liegt wohl kein Grund vor, zu behaupten, er habe nur durch die Gastspieler seine Erfolge der letzten Zeit erreicht. Ab November 1941 mußten dann Kreß, Pohl, Dzur, Schubert und Boczek an die Front, Miller und Carstens wechselten als Gastspieler die Standorte und durften laut NSRL nicht mehr für den DSC spielen. Damit standen mit Schön, Kugler, Kreisch und Hempel nur noch vier Stammspieler zur Verfügung. Zuletzt sei noch vermerkt, daß Schaffer operiert wurde und verletzungsbedingt nicht einsatzbereit war. So gilt es nun, auf die Reserven und den Nachwuchs zurückzugreifen und eine neue Mannschaft aufzubauen. Und wo sind diese Reserven? Sämtliche Spieler unserer Reservemannschaft, mit Ausnahme von Heinlein, befinden sich ebenfalls im Wehrmachtsdienst. So blieb nur der Rückgriff auf die Jugendmannschaft, was besonderer Genehmigungen bedurfte. Zwei wurden eingesetzt, einer war verletzt, drei Gastspieler erhielten von der Luftwafffe keine Spielgenehmigung."

19. April 1942

"Das ist eine unerhörte Sensation!" Die Fußballwelt schaut staunend und ungläubig auf Bischofswerda. Als Titelverteidiger wurde dem DSC doch tatsächlich auferlegt, sich für den Pokal über eine eigens vorgeschaltete Zwischenrunde erst qualifizieren zu müssen. Und auch nach diesem Spiel am 19. April 1942 hätte der DSC noch drei Siege hinlegen müssen, um in der 1. Hauptrunde des Pokals zu stehen. Der Sport-Club reist mit seiner Rumpftruppe trotzdem voller Zuversicht nach Bischofswerda, denn selbst mit dieser Mannschaft, bestehend aus Reserve- und Jugendspielern, sollte ein Sieg gegen den Zweitligisten SV Bischofswerda 08 garantiert sein. Und dort rechnet natürlich auch niemand mit einer Sensation. Gerade mal 1.500 Zuschauer wollten die dritte Garde des DSC sehen. Aber der Bezirksklassist Bischofswerda wuchs über sich hinaus und gewann gegen den Dresdner SC mit 3:2. So ein Spiel hatte Bischofswerda noch nicht gesehen. Ganz Deutschland nicht, denn dies war die bis dahin größte Pokalsensation aller Zeiten. Dann noch mal Hoffnung beim DSC und Frust bei Bischofswerda: Aber der Protest des DSC wegen eines nachweisbar nicht spielberechtigten Akteurs der Bischofswerdaer wurde vom Fachamt Fußball einfach abgewiesen. Nachdem der DSC aus besagten Gründen schon seinen Sächsischen Gaumeistertitel 1942 nicht verteidigen konnte, war der Pokal-Titelverteidiger nun auch draußen, lange bevor der Wettbewerb überhaupt richtig begonnen hatte.

27. Juni 1943

Endlich hat es geklappt: Mit einem 3:0 gegen den FV Saarbrücken wird der DSC am 27. Juni 1943 vor 80.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion Deutscher Meister. DSCer Herbert Pohl lief auf, obwohl er im Krieg seinen linken Arm verloren hatte. Fast alle DSCer sind inzwischen Soldaten geworden. Die 18 Gauligaspiele vor der Endrunde enden trotzdem mit einem Rekord: 36:0 Punkte und 136:14 Tore. 200.000 Menschen aus nah und fern feierten die DSC-Meisterkicker bei ihrer Ankunft auf Dresdens Straßen.

18. Juni 1944

Mit einem 4:0 über den Luftwaffen-SV Groß-Hamburg wird der Deutsche Meistertitel vom DSC am 18. Juni 1944 im Berliner Olympiastadion verteidigt. Obwohl der Endspielort aus Angst vor Bomben geheim gehalten wurde, kamen 76.000 Zuschauer. Die gemeinsame Kriegsausgabe von Kicker und Fußball schrieb: "Dresden bleibt des Reiches Fußballresidenz. Mit unnahbarer Überlegenheit wies der DSC seine stürmischen Herausforderer ab. So wie einst niemand die Vormachtstellung Nürnberg-Fürths oder Schalkes antasten und anzweifeln konnte, so vermag jetzt keiner die Herrschaft des Ostrageheges zu leugnen! Sich in Kriegszeiten zu behaupten, erscheint uns erst recht bewundernswert! Den Dresdnern ist wahrhaftig in dieser Endrunde nichts geschenkt worden. Eine gesunde Mischung aus alt und jung, von Heißspornen und kalten Taktikern, von Künstlern und sachlichen Ballarbeitern verschmolz harmonisch zu dieser prächtigen Meistereinheit. Der große Sieg des DSC festigte in der großen deutschen Fußballgemeinde den Glauben an die Macht der Überlieferung, an die Macht der Mannschaftswerdung, an die Macht der in den Jahren organisch entwickelten Vereinsmeisterschaft, deren Abgeordnete ja nur die Erste ist. Eine Fußballelf ist nicht die Summe von elf Spielern, so wenig die Melodie die Summe von Tönen ist. Die Urkräfte der heutigen Meisterschaft des Dresdner Sport-Clubs – dieser großen Sportgemeinschaft Sachsens – zog die Mannschaft schon aus der Arbeit der Friedensjahre. Der Einfluß ihrer alten Kämpen Kreß und Richard Hofmann mag hierfür symbolisch sein. Der Titel zahlt somit nicht nur den Lohn an die elf Spieler und nicht bloß für die Taten von 90 Minuten, von einem Jahr... Weil der Deutsche Meister aus einer Mannschaft geformt wird, die ein Jahrzehnt und länger diesem Ziel zustrebte, darum gönnen ihm die echten Fußballhasen so von Herzen den Triumph. Schon träumt der DSC vom nächsten Jahr. Ihm winkt ein Ruhm, der selbst Nürnberg und Schalke verwehrt blieb: dreimal hintereinander Deutscher Meister zu werden."

1. August 1944

Aus dem Double wird nichts. Der Pokal wird am 1. August 1944 kriegsbedingt abgebrochen. Die DSC-Fußballer verteidigten kurz zuvor ihren Sächsischen Gaupokal.

31. Dezember 1944

Der DSC wird am 31. Dezember 1944 mit einem 6:0 gegen den TV 1846 Meißen Dresdner Bezirksmeister 1944/1945. Danach bricht der Spielbetrieb kriegsbedingt endgültig zusammen. So blieb nur der Traum vom dritten Deutschen Meistertitel in Folge, der dem DSC allgemein zugetraut wurde.

13. Februar 1945

Dresden versinkt in Schutt und Asche. Die erste Zielmarkierungsbombe der englisch-amerikanischen Bomberverbände wurde am 13. Februar 1945 auf die Südostkurve des DSC-Stadions im Ostragehege abgeworfen. Auch viele Sportanlagen, Hallen und Bäder wurden ein Raub der Flammen, darunter das Güntzbad und die Ilgen-Kampfbahn. Komplett zerstört wurden die Turnhalle und alle anderen Gebäude des ATV Dresden an der Permoserstraße 11–15 in der Wilsdruffer Vorstadt. Das komplette Areal wurde Anfang der 1950er Jahre großflächig beräumt und zwischen 1960 und 1966 mit dem Haus der Presse und hierzu gehörenden Gebäuden überbaut. Die Permoserstraße als Verbindungsstraße zwischen Maxstraße und Devrientstraße hatte somit aufgehört zu existieren. Die heutige Permoserstraße im Stadtteil Johannstadt verläuft seit 1971 auf dem ehemaligen nördlichen Abschnitt der Wintergartenstraße.

8. Mai 1945

Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 waren dem Dresdner SC und dem ATV Dresden jegliche Betätigung verboten.

30. Mai 1945

Der Rat der Stadt Dresden beschließt am 30. Mai 1945: "Das gesamte Vermögen der NSDAP, DAF und der sonstigen politischen Gliederungen der national-sozialistischen Bewegung wird von der Stadt Dresden übernommen." Dies galt auch für die Sportvereine. Der Dresdner SC und der ATV Dresden waren enteignet.

7. Juni 1945

Der Rat der Stadt Dresden beschließt am 7. Juni 1945: "Das Aufgabengebiet der Leibesübungen wird auch weiterhin vom Stadtgesundheitsamt bearbeitet. Vom Rat der Stadt wird ein Sportamt geschaffen und der Abteilung Gesundheitswesen angegliedert. Das Sportamt übernimmt die kommissarische Verwaltung des Vermögens der Dresdner Sportorganisationen." Oberbürgermeister Dr. Rudolf Friedrichs (SPD) setzt Fritz Heinicke (SPD) als ersten Leiter des Sportamts ein.

11. Juni 1945

Sportamtsleiter Fritz Heinicke organisiert am 11. Juni 1945 die erste offizielle Zusammenkunft mit verdienten Männern des Sports, um die zu gehenden Schritte zu beraten. Vier Tage später ist am 15. Juni 1945 in der Dresdner Tagespresse folgender Aufruf von Oberbürgermeister Dr. Rudolf Friedrichs zu lesen: "Alle Sportler, die ehrlichen Willens sind, melden Sie sich sofort in Ihrem Bezirk, Ortsteil oder Verein. Vor allem gilt mein Aufruf den ehemaligen Arbeitersportlern aller Sportarten. Kommt und helft mit! Der Arbeitersport, der 12 Jahre unterdrückt wurde, wird die Führung im Sport übernehmen. Dazu sind die Arbeitersportler nicht nur berechtigt und verpflichtet, sondern vor allem qualifiziert." Der Aufruf verfehlte seine Wirkung nicht. Am 15. Juni 1945 berieten die Schachspieler, am 23. Juni 1945 die Tennisspieler, am 19. und 20. Juni 1945 die Fußballer und am 7. Juli 1945 die Schwimmer und Bergsteiger über den künftigen Weg des Sports in Dresden. Die zu gründenden Sportgemeinschaften mussten den Namen des Stadtteils tragen, in dem die Sportstätte lag. Ebenso durften vorerst nur Sportler Mitglied einer SG werden, wenn sie in dem entsprechenden Stadtteil wohnten.

17. Juni 1945

Am 17. Juni 1945 organisiert das Sportamt das erste Fußballspiel in Dresden nach dem Zusammenbruch. Die Auswahlmannschaft Dresden-Neustadt unterliegt der Auswahlmannschaft Dresden-Altstadt mit 1:6 (1:1). Die Partie wurde um 14:30 Uhr auf dem Sportplatz an der Malterstraße im Stadtteil Löbtau angepfiffen. Den Stellenwert dieser Begegnung erkennt man an der Anwesenheit von maßgeblichen Entscheidungsträgern der Besatzungsmacht und der von ihr eingesetzten Stadtverwaltung. So waren der stellvertretende sowjetische Stadtkommandant Oberst Sergej Gorochow, Oberbürgermeister Dr. Rudolf Friedrichs, Bürgermeister Kurt Fischer, Gesundheitsdezernent Dr. Eduard Grube und Sportamtsleiter Fritz Heinicke unter den Zuschauern. Die Neustadt spielte in schwarz-weiß gestreiften Hemden der Dresdner Sportfreunde 01. Die Altstadt lief in roten DSC-Trikots mit Richard Hofmann, Herbert Pohl und Helmut Schön auf. Als Kapitän wirkte mit Heinz Hempel ein weiterer DSC-Akteur.

30. Juni 1945

Das Sportamt der Stadt Dresden verfügt am 30. Juni 1945 beim Rat der Stadt Dresden die Auflösung aller im Reichsbund für Leibesübungen organisierten Vereine in Dresden. Am gleichen Tag war in der Dresdner Tagespresse zu lesen: "Alle Turn-, Spiel- und Sportvereine oder sonstige Leibesübungen treibende Organisationen gelten als aufgelöst. Das gesamte Vermögen oder sonstige Vermögenswerte sind von der Stadtverwaltung Dresden beschlagnahmt, die ausschließlich das Verfügungsrecht über das Vermögen und die Vermögenswerte hat. Alle Vorsitzenden und Kassierer genannter Vereine oder Organisationen werden aufgefordert, sofort ihr gesamtes Vermögen und ihre gesamten Vermögenswerte beim Rat zu Dresden, Sportamt, anzumelden. Kassenbücher, Mitgliederlisten oder sonstige Unterlagen sind mitzubringen. Anmeldungen täglich 13 bis 16 Uhr in der Stadtverwaltung, Melanchthonstraße 9, Zimmer 51."

8. September 1945

Die sowjetische Stadtkommandantur Dresdens mit ihrem neuen Leiter Oberst Ilja Spiridonow untersagt am 8. September 1945 völlig überraschend die Ausübung jeglichen Sports. Es durften keinerlei Wettbewerbe mehr ausgetragen werden. Ebenso wurde die Auflösung des Sportamts verfügt.

17. Dezember 1945

Die Direktive Nr. 23 des Alliierten Kontrollrats in Deutschland zur "Beschränkung und Entmilitarisierung des Sportwesens in Deutschland" regelt am 17. Dezember 1945 die Neuordnung des Sports im Deutschen Reich. In Satz 1 heißt es: "Allen vor der Kapitulation in Deutschland bestehenden sportlichen, militärischen oder paramilitärischen athletischen Organisationen (Klubs, Vereinigungen, Anstalten und andere Organisationen) wird jede Betätigung untersagt, und sie sind bis zum 1. Januar 1946 spätestens aufzulösen." Damit steht endgültig fest, dass der Dresdner SC und der ATV Dresden auch auf dem Papier spätestens bis zum 31. Dezember 1945 vollständig aufzulösen sind. Die Sportgemeinschaft Friedrichstadt wird als Nachfolgeorganisation aller Friedrichstädter Sportvereine und aller in der Friedrichstadt wohnenden Sportler gegründet. Bei der SG Friedrichstadt wird hauptsächlich Fußball, Leichtathletik (unter dem alten DSCer Hans Beger) und Hockey betrieben. Das urdeutsche Turnen und Fechten, wie beim ATV Dresden betrieben, lehnen die Besatzer komplett ab. Diese Sportarten bleiben verboten.

7. März 1946

Mit der Gründung der Freien Deutschen Jugend am 7. März 1946 wird das totale Sportverbot in Dresden aufgehoben.

17. März 1946

Anpfiff zur verkürzten Fußballsaison 1945/1946: Der organisierte Punktspielbetrieb beginnt in Form eines "Fußball-Aufbauturniers" am 17. März 1946. Nicht mehr die Vereine sind die Träger des Sports, sondern die neu gegründeten Stadtbezirke. Das Turnier findet in zwei Staffeln mit je zehn Mannschaften statt.

6. Juli 1946

Das Endspiel im "Fußball-Aufbauturnier" gewinnt die SG Striesen mit 4:1 gegen die SG Löbtau am 6. Juli 1946 im Ostragehege und wird somit erster offizieller Dresdner Stadtmeister (bereits 1945 gab es eine inoffizielle Stadtmeisterschaft, im Volksmund "Oberklasse" genannt, welche die SG Löbtau gewann) nach dem Zusammenbruch. Welchen Platz die SG Friedrichstadt belegte, ist nicht bekannt.

5. August 1946

In einer Aktennotiz des neuen Sportamtsleiters Rudolf Böttger vom 5. August 1946 heißt es: "Die SMA wünscht eine Aktivierung des Sports insofern, als der Sport für das Volk, insbesondere für die Jugend, als Erziehungsfaktor beim Aufbau des neuen demokratischen Deutschlands in Erscheinung tritt. Folgende Sportarten gelten als genehmigt: Fußball, Handball, Faustball, Volleyball, Hockey, Tennis, Schwimmen (Rettungsschwimmen), Gymnastik, Leichtathletik, Radfahren, Wasserfahren."

1. Oktober 1946

In ihrem ersten Nachkriegsspiel besiegen die Hockeyspieler der SG Friedrichstadt die SG Söbrigen am 1. Oktober 1946 mit 4:1.

6. Juli 1947

Die SG Friedrichstadt besiegt die SG Mickten am 6. Juli 1947 vor 30.000 Zuschauern im Stadion im Ostragehege mit 2:1 und wird erster Dresdner Bezirksmeister im Fußball 1946/1947. Es war die entscheidende Begegnung in der einfachen Endrunde der drei Zehnerliga-Staffelsieger der Bezirksliga Dresden, SG Mickten (Staffel 1), SG Friedrichstadt (Staffel 2) und SG Heidenau (Staffel 3). Zu einer sächsischen Landesmeisterschaft kommt es noch nicht.

26. Mai 1948

In der Saison 1947/1948 wurde die dreiteilige Bezirksliga Dresden durch die Stadtliga Dresden (mit zwei Staffeln 1. Klasse Dresden darunter) und die Ostsachsenliga (mit den 1. Kreisklassen Bautzen und Zittau darunter) ersetzt. Mit zwei Punkten Rückstand auf die SG Mickten wird die SG Friedrichstadt Vizemeister der Stadtliga, die aus neun Mannschaften bestand. Mickten und Friedrichstadt standen somit im Viertelfinale der Endrunde der besten acht sächsischen Mannschaft zur Ermittlung von zwei Teilnehmern zur Endrunde um die erste Ostzonenmeisterschaft im Fußball. Ein Endspiel um die sächsische Landesmeisterschaft war nicht geplant. Im besagten Viertelfinale besiegen die Friedrichstädter am 26. Mai 1948 vor 9.000 Zuschauern in Bautzen die SG Zittau mit 4:3.

6. Juni 1948

Am 6. Juni 1948 unterliegt die SG Friedrichstadt der SG Einheit Meerane im entscheidenden Halbfinale der sächsischen Endrunde um die Qualifikation zur ersten Fußball-Ostzonenmeisterschaft vor 25.000 Zuschauern in Chemnitz mit 3:1.

9. September 1948

Ewiger Zuschauerrekord im Stadion im Ostragehege, welches jetzt den Namen des Kommunisten Heinz Steyers erhält: 80.000 Zuschauer sehen am 9. September 1948 einen Auftritt des Alexandrow-Ensembles der sowjetischen Armee. Eigentlich sollte das Stadion den Namen des DSC-Stars Rudolf Harbig erhalten, was aber von den Politikern abgelehnt wurde. Letztendlich gab es später aber doch noch ein Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden, als die Ilgen-Kampfbahn an der Lennéstraße 1951 umbenannt wurde.

14. November 1948

Rückkehrer "König Richard" Hofmann trifft in seinem ersten Fußballspiel für die SG Friedrichstadt am 14. November 1948 viermal. Endstand: 23:0 im Bezirksliga-Punktspiel gegen die SG Lommatzsch, der höchste Sieg der Vereinsgeschichte.

9. April 1949

Zur Saison 1948/1949 wurde die Stadtliga Dresden wieder durch die Bezirksliga Dresden ersetzt. Diese spielte in zwei Staffeln mit je zehn Mannschaften. Darunter gab es die Bezirksklasse Dresden und die 1. Kreisklasse Dresden mit jeweils zwei Staffeln. Die SG Friedrichstadt wird in der Bezirksliga 1 Erster punktgleich mit der SG Striesen, die in einem Entscheidungsspiel um den Staffelsieg vor 18.000 Zuschauern mit 7:1 geschlagen wird. Am 9. April 1949 findet das Endspiel um die Dresdner Bezirksmeisterschaft im Fußball gegen die SG Mickten statt. Vor nur 8.000 Zuschauern im Heinz-Steyer-Stadion trennen sich beide Mannschaften 2:2 unentschieden nach Verlängerung.

13. April 1949

Am 13. April 1949 findet das Wiederholungsspiel um die Dresdner Bezirksmeisterschaft im Fußball diesmal vor 15.000 Zuschauern bei der SG Mickten statt. Die SG Friedrichstadt gewinnt mit 1:3 (1:2) und steht somit in der einfachen Finalrunde mit fünf Mannschaften um die erste sächsische Landesmeisterschaft nach dem Zusammenbruch.

22. Mai 1949

Die bis zum 15. Mai 1949 ausgetragene Finalrunde um die sächsische Landesmeisterschaft im Fußball beendet die SG Friedrichstadt als Erster. Da jedoch die ersten drei Mannschaften punktgleich sind, findet eine erneute einfache Finalrunde mit drei Gemeinschaften statt, die vom 18. Mai 1949 bis zum 26. Mai 1949 ausgetragen wird. Im entscheidenden Spiel vor 45.000 Zuschauern in Chemnitz am 22. Mai 1949 gegen die ZSG Industrie Leipzig setzt sich die SG Friedrichstadt mit 1:0 durch. Das Team aus dem Ostragehege ist Sachsenmeister und steht im Viertelfinale um die zweite Ostzonenmeisterschaft.

29. Mai 1949

Die SG Friedrichstadt unterliegt am 29. Mai 1949 bei der ZSG Union Halle vor 30.000 Zuschauern im Viertelfinale um die Ostzonenmeisterschaft im Fußball mit 2:1 (1:0). Die Hallenser waren als Prototyp der geplanten Betriebssportgemeinschaften als Meister vorgesehen und durften als einzige Mannschaft der Endrunde im heimischen Stadion spielen (ansonsten nur neutrale Plätze). Zudem war die SG Friedrichstadt bereits in die Kritik der höchsten Kreise geraten, da man offen über die Einführung von Fußball-Berufsspielern redete.

31. Dezember 1949

Im Abschiedsspiel des fast 44-jährigen Richard Hofmann besiegen die Friedrichstädter am Silvesterabend 1949 im ersten Flutlichtfußballspiel Deutschlands die DDR-Nationalmannschaft im Heinz-Steyer-Stadion im Ostragehege mit 2:0. Anpfiff war um 18 Uhr vor 22.000 Zuschauern.

1950er Jahre

1960er Jahre

1970er Jahre

1980er Jahre

1990er Jahre

2000er Jahre

7. August 2002

Am 7. August 2002 findet der erste Spatenstich zur DSC-Trainingshalle im Sportpark Ostragehege statt.

13. August 2002

Jahrhunderthochwasser in Dresden: Die Flutwelle des Flusses Weißeritz verwüstet am 13. August 2002 das Ostragehege. Die Sportanlagen sind fast ein Jahr lang unbenutzbar, die Aktiven müssen auf andere Sportanlagen in Dresden und Umland ausweichen.

15. Oktober 2003

Am 15. Oktober 2003 wird die DSC-Trainingshalle feierlich eröffnet.

2004

Die Sportakrobaten werden 2004 erstmals Deutscher Junioren-Meister. 2005 wird der Erfolg wiederholt.

1. April 2004

Die Abteilung Gesundheitssport wird am 1. April 2004 gegründet.

10. Juli 2004

Der Dresdner SC Friedrichstadt wird am 10. Juli 2004 als mögliche Auffanglösung für den insolvenzgefährdeten Dresdner SC Fußball 98 gegründet.

2005

Die A-Junioren-Leichtathleten des DSC werden 2005 erstmals Deutscher 4-x-400-Meter-Meister. 2006 wird der Erfolg wiederholt. 2007 wird man zudem Deutscher 4-x-200-Meter-Hallenmeister. 2009 werden die A-Juniorinnen Deutscher 4-x-200-Meter-Hallenmeister.

18. November 2005

Das Präsidium des Dresdner SC Fußball 98 meldet am 18. November 2005 nach jahrelanger Verschleppung beim Amtsgericht Dresden Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit an.

21. Dezember 2005

Mit der Eintragung in das Vereinsregister erhält der Dresdner SC Friedrichstadt am 21. Dezember 2005 das Kürzel e. V.

25. April 2006

Das Insolvenzverfahren des Dresdner SC Fußball 98 wird am 25. April 2006 eröffnet.

1. Juli 2006

Die Abteilung Schach macht sich selbstständig und wechselt zum 1. Juli 2006 geschlossen zum USV TU Dresden.

30. November 2006

78 Prozent der Mitglieder der Delegiertenversammlung am 30. November 2006 beschließen die Neugründung einer Fußballabteilung zum 1. Juli 2007.

1. Januar 2007

Zum 1. Januar 2007 werden die Abteilungen Allgemeine Sportgruppe und Golf gegründet.

1. Juli 2007

Die Mitglieder des Dresdner SC Fußball 98 und des Dresdner SC Friedrichstadt schließen sich mehrheitlich als neue Fußballabteilung dem Dresdner SC 1898 an. Die beiden Vereine werden in der Folge abgewickelt.

2010er Jahre

26. Juni 2012

Bei der Delegiertenversammlung am 26. Juni 2012 wird die Abteilung Schwimmen in Abteilung Schwimmen und Wasserball umbenannt.

17. Juli 2013

Die Liquidation des Dresdner SC Fußball 98 wird am 17. Juli 2013 von Amts wegen beendet. Seit diesem Tag gilt der Verein als erloschen.

2015

2015 wird die Abteilung Turnen in Abteilung Turnen und Sportakrobatik umbenannt.

27. Juli 2015

Ab dem 27. Juli 2015 wird beim DSC auch Sitzvolleyball gespielt. Schon 2017 wird das Team erstmals Deutscher Vizemeister.

26. November 2015

Mit einstimmigem Votum wird bei der Delegiertenversammlung am 26. November 2015 die Auflösung der Abteilung Golf zum 31. Dezember 2015 beschlossen. Die Abteilung, die zuletzt 18 Mitglieder zählte, kämpfte seit Jahren mit einer sinkenden Nachfrage. "Der Golfsport hat generell noch immer ein Nachwuchsproblem", sagte der scheidende Abteilungsleiter Marco Feller.

1. Juli 2017

Die Wasserballer machen sich selbstständig und wechseln zum 1. Juli 2017 geschlossen zum SWV TuR Dresden. Die Abteilung Schwimmen und Wasserball wird in Abteilung Schwimmen zurückbenannt.