Moritz von Lindemann

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Dr. phil. Moritz Carl Adolph von Lindemann (* 27. März 1823 in Dresden; † 7. August 1908 in Dresden) war ein Gründungsmitglied des Dresdner TV. Er errang in erster Linie als Geograph und Polarforscher Renommee.

Leben[Bearbeiten]

Moritz von Lindemann war der Sohn eines sächsischen Obersts. Er wurde selbst auch Soldat und Offizier. Von 1848 bis 1878 war er in Bremen Stenograph der Bremischen Bürgerschaft. Zudem arbeitete er um die 60 Jahre als Journalist für das Handelsblatt Weser-Zeitung. Er berichtete vor allem über geographische Bereiche. Anfang der 1870er Jahre promovierte er zum Dr. phil.

Er war 1869 Mitgründer des Vereins für die deutsche Nordpolfahrt. Lindemann, Hermann Henrich Meier und der Kartograph August Petermann sowie der Bremer Schiffsreeder Albert Rosenthal waren die Hauptinitiatoren der sogenannten Zweiten Deutschen Nordpolar-Expedition von 1869 an die Ostküste Grönlands, die der Polarforscher Carl Koldewey als Kapitän des Expeditionsschiffes Germania führte. 1876 entstand aus dem Verein die Geographische Gesellschaft in Bremen, deren Schriftführer Lindemann bis 1895 war. 1877 gründete er die Geographischen Blätter und redigierte diese bis 1895. Er zog 1894 wieder nach Dresden, wo er 1908 verstarb. Er wurde auf dem Trinitatisfriedhof beigesetzt.

Lindemanns Veröffentlichungen zu den Nordpolfahrten (1869/1870), zur Geschichte der arktischen Fischerei, zu den Handelsbeziehungen der USA zu Norddeutschland (1878) und zum Norddeutschen Lloyd hatten große Bedeutung. Der Lindeman Lake in der Stadt Chilliwack in British Columbia in Kanada ist ebenso nach ihm benannt wie der Lindemanfjord und das Lindemansdalen in Grönland.