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Neugründung 1990

211 Bytes hinzugefügt, 09:13, 23. Jun. 2020
Neugründung 1990
== Neugründung 1990 ==
 
[[Datei:Vereinslogo-Dresdner-SC-1898.png|150px|mini|rechts|DSC-Vereinslogo bis zum 27. November 2014]]
Im Zuge der politischen Wende in der DDR konnte am 31. März 1990 die Neugründung des DSC zunächst als Interessengemeinschaft vorgenommen werden. Der Clubvorstand des SC Einheit Dresden beschloss in seiner Vorstandssitzung am 19. April 1990 schließlich die Umwandlung in einen eingetragenen Verein und die Umbenennung des SC Einheit Dresden in Dresdner SC 1898 durch Annahme einer entsprechenden Vereinssatzung. Die zehn Abteilungen des neuen DSC waren vorerst Fechten, Gewichtheben, Kanu, Leichtathletik, Rudern, Schwimmen, Turnen und Wasserspringen sowie neu Radsport und Volleyball. Die Gründung der Abteilung Volleyball wurde erst in dieser Sitzung auf Antrag des Vorstands des Deutschen Sportverbandes Volleyball der DDR (DSVB) beschlossen. Somit war es nun endlich möglich, das schon seit 1968 ersehnte Leistungszentrum für Frauen-Volleyball auch in Dresden aufzubauen. Bedingt durch die Auflösung einiger Mannschaften durfte das neue Dresdner Team 1990/1991 als fünftes DDR-Leistungssportzentrum für Volleyball auf Anhieb in der nur noch aus sieben Vereinen bestehenden DDR-Oberliga, später Oberliga Ost, starten.
"Wird der DSC ein sportliches Wunderkind?" Dies fragte die Sächsische Zeitung bereits am 6. April 1990 auf ihrer Titelseite, also bereits 13 Tage vor der geplanten offiziellen Umbenennung, die auf einer Pressekonferenz Anfang April 1990 bekanntgegeben wurde. Kritisch wurde die ungeklärte Finanzierung des neuen Großvereins hinterfragt. Der lächerliche Mitgliedsbeitrag von monatlich 1,30 Mark der DDR sollte schnellstmöglich auf 10 DDR-Mark angehoben werden. Eine wichtige Rolle spielte auch der württembergische Unternehmensberater Wilfried Wernet aus Albstadt, der mit einem Beratervertrag beim künftigen DSC ausgestattet war. Der umtriebige Schwabe verschrieb sich dem Dresdner Sport, weil seine Ehefrau eine gebürtige Dresdnerin war. "Ich möchte mit meinen Möglichkeiten etwas für die Menschen in dieser Stadt tun. Und dafür, dass man sich hier wohlfühlt, spielt der Sport keine unwesentliche Rolle", umriss der spätere Gründer der DSC-Sportmarketing GmbH sein Konzept. Diese umstrittene Vermarktungsgesellschaft sicherte sich für gleich zehn Jahre die Werberechte des neuen DSC. Der Knebelvertrag konnte schließlich erst Ende 1991 aufgehoben werden. Kurz zuvor wurde mit Günther Rettich am 1. Dezember 1991 ein weiterer Schwabe aus Albstadt erster von den Vereinsmitgliedern frei gewählter DSC-Präsident nach der Wende.
 
[[Datei:Vereinslogo-SV-Stuttgarter-Kickers.png|150px|mini|rechts|DSC-Patenverein SV Stuttgarter Kickers]]
Durch die Vermittlung von Wilfried Wernet nahm die LG Stuttgart am 1. DSC-Nachwuchs-Leichtathletik-Sportfest teil, dessen Staffelläufe um den "Ehrenpreis der Stuttgarter Zeitung" ausgetragen wurden. Auch die Fußballer des Zweitbundesligisten SV Stuttgarter Kickers standen Pate. Kickers-Präsident Axel Dünnwald-Metzler sagte: "Es war für uns, die Stuttgarter Kickers, eine große Freude und Ehre, als wir gebeten wurden, bei der Wiedergründung des traditionsreichen Dresdner Sport-Clubs die Patenschaft zu übernehmen, zumal unsere beiden Vereine annähernd zur selben Zeit gegründet wurden. Freuen wir uns darüber, dass die gesellschaftlichen Veränderungen in der DDR ermöglichen, dass der DSC eine Wiedergründung erfahren darf." Aus der Patenschaft, so der Kickers-Chef, solle eine echte Partnerschaft entstehen, "mit vielen freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Mitgliedern unserer beiden Vereine".