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Version vom 2. Juni 2020, 07:23 Uhr
Der Sportpark Ostragehege (abgekürzt auch Sportpark Ostra genannt) wurde mit mehreren Sportplätzen und dem DSC-Stadion als damals modernstes Stadion Deutschlands am 12. Oktober 1919 als vereinseigene Sportstätte des Dresdner SC eröffnet.
Kurz vor der Eröffnung schloss sich am 1. Oktober 1919 der Turnverein VTB Turnlust Dresden dem Dresdner SC als Abteilung Turnen an, weswegen die Sportstätte als Sport- und Turnpark Ostragehege eröffnet wurde. 1921 machte sich der VTB Turnlust Dresden wieder selbstständig, woraufhin der Sport- und Turnpark Ostragehege in der Folge bald nur noch Sportpark Ostragehege genannt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung und Ausbau
Der Bau des Sportparks kostete 181.000 Mark, nach anderen Quellen 160.000 Mark, die komplett aus dem Kreise der Vereinsmitglieder des Dresdner SC aufgebracht wurden. Die vereinseigene Sportstätte entstand und wuchs seit Dezember 1918 aus eigener Kraft. Das DSC-Stadion als Mittelpunkt umfasste zur Eröffnung eine 420 Meter lange Laufbahn mit erhöhten Kurven und eine 100-Meter-Laufbahn, Anlagen für Hoch- und Weitsprung und eine zunächst provisorische 42 Meter lange und acht Meter hohe überdachte Tribüne mit 500 Sitzplätzen. Insgesamt fanden 20.000 Besucher Platz. Bereits 1913 war der Bau durch Architekt und Oberbaurat Reinhold Mittmann geplant worden. Jedoch kam der Ausbruch des Ersten Weltkriegs dazwischen. Zur Eröffnung des Stadions unterlagen die DSC-Fußballer dem VfB Leipzig mit 0:1. Das gleichzeitig veranstaltete Hockeyspiel verlor der DSC mit 1:4 gegen den Dresdner HC 1908. Ein Schlagballspiel gewann der DSC mit 81:72 Punkten gegen den TV Chemnitz-Schönau. Ebenso wurde ein Korbballspiel ausgetragen. Die Sportanlage wurde später um zwei Tennisplätze erweitert und umfasste zum Ende der 20er Jahre das DSC-Stadion, drei weitere DSC-Fußballplätze und den DSC-Hockeyplatz. Mitte der 30er Jahre verfügte der DSC über insgesamt acht Sportplätze im Ostragehege.
Zu seinem 40. Stiftungsfest am 30. April 1938 wurde dem Dresdner SC sein Vereinsgelände im Sportpark Ostragehege für 99 Jahre in Erbpacht übertragen. Der DSC, bisher nur Eigentümer seiner Sportstätten, war nun auch Nutznießer des Grund und Bodens, welcher zuvor dem Staat gehörte. 1945 wurde der Dresdner SC entschädigungslos enteignet. Der Sportpark Ostragehege gehört heute der Stadt Dresden.
Sportstätte Ostragehege vor 1919
Bereits in den 1860er Jahren wurde das Ostragehege als Sportstätte genutzt.
Am 12. August 1863 empfing der Dresden Cricket Club die Cambridge University. Das Kricketspiel wurde im Ostragehege ausgetragen.
Unter der Leitung von Woldemar Bier (von 1881 bis 1905 Direktor der Turnlehrerbildungsanstalt) spielten 12- bis 14-jährige Dresdner Jungen im Herbst 1886 erstmals im Ostragehege organisiert Rugby.
Am 20. Mai 1898 trainierten die Fußballer des Dresdner SC erstmals im Ostragehege. Die sächsische Landesregierung als Eigentümer untersagte dem DSC jedoch am 23. August 1899 den weiteren Spielbetrieb auf dem DSC-Sportplatz im Ostragehege.
Neue Sportplätze 1928
Vom 1. bis zum 3. Juni 1928 weihte die im August 1925 gegründete Post-Sportvereinigung Dresden ihren vereinseigenen Sportplatz an der Pieschener Allee ein, den heutigen Platz 11. Auch der spätere Platz 21, der heute Platz 23 heißt, gehörte zum Areal des Vereins. Am 14. Oktober eröffnete schließlich auch der im November 1918 gegründete Dresdner SV Bar Kochba seinen eigenen Sportplatz an der Pieschener Allee, den heutigen Platz 6, der 1934 vom ATV Dresden übernommen wurde.
Auch für diese beiden Vereinsanlagen setzte sich der Name Sportpark Ostragehege als übergeordnete Sammelbezeichnung in der Folge durch.
Sportstätten im Sportpark Ostragehege
- BallsportARENA Dresden (eröffnet 2017)
- Beachvolleyballplätze im Sportpark Ostragehege (eröffnet 2005)
- DSC-Trainingshalle (eröffnet 2003)
- Eisschnelllaufbahn Dresden (eröffnet 1977)
- EnergieVerbund Arena (eröffnet 2007)
- Faustballplätze im Sportpark Ostragehege
- Fechthalle im Sportpark Ostragehege (eröffnet 1966)
- Heinz-Steyer-Stadion (eröffnet 1919 als DSC-Stadion)
- Platz 6 im Sportpark Ostragehege (eröffnet 1928 als Bar-Kochba-Sportplatz)
- Platz 11 im Sportpark Ostragehege (eröffnet 1928 als Postsportplatz)
- Platz 12 im Sportpark Ostragehege
- Platz 15 im Sportpark Ostragehege
- Platz 16 im Sportpark Ostragehege
- Platz 17 im Sportpark Ostragehege
- Platz 18 im Sportpark Ostragehege
- Platz 20 im Sportpark Ostragehege
- Platz 21 im Sportpark Ostragehege
- Platz 23 im Sportpark Ostragehege (eröffnet 1928 als B-Postsportplatz)
- Rollkunstlaufbahn Dresden (eröffnet 2011)
- Rollschnelllaufbahn Dresden (eröffnet 1977)
- Tennisplätze im Sportpark Ostragehege (neue Plätze eröffnet 2005)
- Werferplatz im Sportpark Ostragehege
Ehemalige Sportstätten
- DSC-Sportplatz im Ostragehege (1898–1899)
- Eissporthalle an der Pieschener Allee (1972–2008)
- Kegelbahn im Sportpark Ostragehege (bis 2002)
- Kegelhalle im Sportpark Ostragehege (1960–2015)
- Kunsteisstadion an der Magdeburger Straße (1960–1972)
- Lauf- und Gewichtheberhalle im Sportpark Ostragehege (1971–2003)
- Platz 13 im Sportpark Ostragehege (bis 2003)
- Rollsportstadion Dresden (1967–2006)
- Traglufthalle im Sportpark Ostragehege (1981–2003)
- Turnhalle im Sportpark Ostragehege (1964–2003)
- Weißes Haus (1928–2003)
Ehemalige Turnhallen des ATV Dresden
- ATV-Turnhalle am Schießhaus (1855–1897)
- ATV-Turnhalle an der Permoserstraße (1897–1945)
Die Turnhallen befanden sich nicht direkt im Sportpark Ostragehege, jedoch in der unmittelbaren Umgebung.