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Neugründung 1990

1 Byte hinzugefügt, 20:07, 18. Jul. 2020
Neugründung 1990
[[Datei:Fahnenweihe-10-06-1990.jpg|300px|mini|rechts|Fahnenweihe des Dresdner SC 1898 am 10. Juni 1990 im Heinz-Steyer-Stadion]]
Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung war trotz einiger Regenschauer am Sonntag im Heinz-Steyer-Stadion das offizielle Gründungszeremoniell mit der Weihe einer neuen [[Vereinsfahne|DSC-Vereinsfahne]], durchgeführt vor dem Hauptspiel um 15 Uhr. Zu den Klängen von Ludwig van Beethovens "Ode an die Freude" zogen junge DSC-Sportler das Banner am Fahnenmast empor. Grußworte sandte der zu diesem Zeitpunkt bereits erkrankte Ex-Bundestrainer [[Helmut Schön]]: "Ich bin mit ganzem Herzen an diesen Ehrentagen bei Ihnen. Ich wünsche dem Verein in alter Verbundenheit für die sportliche Zukunft alles Gute und viel Glück." Die Friedrichstädter Fußball-Legende sollte an diesem Wochenende [[Ehrenpräsidenten|Ehrenpräsident]] des neuen DSC werden, doch Helmut Schön konnte aus gesundheitlichen Gründen an einer persönlichen Verleihung dieser in Dresden nicht teilnehmen. Unangekündigt und still, fast heimlich, besuchte er mit seiner Frau Annelies Schön Dresden und das Heinz-Steyer-Stadion 1991 ein letztes Mal. Der Lange brachte seine Sympathie für die DSC-Neugründung bereits in einem Interview für die Sächsische Zeitung am 29. Mai 1990 zum Ausdruck: "Ich hänge sehr an Dresden und habe seit Öffnung der Mauer noch öfter Heimweh. 1982 war ich zum letzten Mal da. Wenn's es klappt, komme ich im September nach Dresden, um mich einer Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie zu unterziehen. Und dann werde ich auch den DSC besuchen. Dieser Club war bis zu seiner Auflösung 1945 – die ich damals überhaupt nicht verstand – mein Leben. Ich freue mich deshalb, dass man sich auf solche Traditionen besinnt."
"Wird der DSC ein sportliches Wunderkind?" Dies fragte die Sächsische Zeitung bereits am [[6. April]] 1990 auf ihrer Titelseite, also bereits 13 Tage vor der geplanten offiziellen Umbenennung, die auf einer Pressekonferenz Anfang April 1990 bekanntgegeben wurde. Kritisch wurde die ungeklärte Finanzierung des neuen Großvereins hinterfragt. Der lächerliche Mitgliedsbeitrag von monatlich 1,30 Mark der DDR sollte schnellstmöglich auf 10 DDR-Mark angehoben werden. Eine wichtige Rolle spielte auch der [[Württemberg|württembergische]] Unternehmensberater [[Wilfried Wernet]] aus [[Albstadt]], der mit einem Beratervertrag beim künftigen DSC ausgestattet war. Der umtriebige Schwabe verschrieb sich dem Dresdner Sport, weil seine Ehefrau eine gebürtige Dresdnerin war. "Ich möchte mit meinen Möglichkeiten etwas für die Menschen in dieser Stadt tun. Und dafür, dass man sich hier wohlfühlt, spielt der Sport keine unwesentliche Rolle", umriss der spätere Gründer der [[DSC-Sportmarketing GmbH]] sein Konzept. Diese umstrittene Vermarktungsgesellschaft sicherte sich für gleich zehn Jahre die Werberechte des neuen DSC. Der Knebelvertrag konnte schließlich erst Ende 1991 aufgehoben werden. Kurz zuvor wurde mit [[Günther Rettich]] am [[1. Dezember]] 1991 ein weiterer Schwabe aus Albstadt erster von den Vereinsmitgliedern frei gewählter [[Präsidenten|DSC-Präsident]] nach der Wende.

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