Niederschlesischer FV Gelb-Weiß Görlitz 09 – DSC (05.12.2004)
Am Sonntag um 14 Uhr trifft der Dresdner SC im Görlitzer-Stadion “Junge Welt” auf den NFV Gelb/Weiß Görlitz. Die Görlitzer rangieren derzeit mit 26 Punkten auf dem 5. Tabellenplatz, mit 6 Punkten Rückstand zu Tabellenführer FSV Budissa Bautzen, gegen den die Gelb-Weißen in der Vorwoche mit 0:1 unterlagen.
Rückrundenstart in GörlitzDas Hinspiel im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion hatten die Schwarz-Roten vor 208 Zuschauern mit 3:1 gewonnen. Nach der 2:0 Führung durch Begrow und Schiwon hatte Klug für den NFV den Anschlußtreffer erzielt, doch Manuel “Ailton” Kahlig stellte kurz vor Schluß mit seinem Treffer den 3:1 Endstand her. Beim DSC fehlen Trainer Jens Wagner die verletzten Albrecht Kaltofen und Uwe Lichtenberger, der Einsatz von Stefan Steglich ist gefährdet. Aufgrund einer Magen-Darm-Grippe konnte Steglich diese Woche nicht am Training teilnehmen. Wieder einsatzbereit ist Marcus Grünninger, der die letzten Spiele wegen einer Verletzung nicht voll einsatzfähig war.
Spielstatistik[Bearbeiten]
NFV Gelb/Weiß Görlitz: Kleeberg – Hasse – Pietsch, Sourek – Hänisch, Sentivan, Mikonya, Neumann, Mielke – Havel, Klug (62. Eisenreich), Havel, Hänisch, Neumann – Mielken (68. Ritter), Pietsch
Dresdner SC: Groß – Schiwon – Baum, Zillich – Eismann, Nuck, Maglica, Grünninger, Fritzsche (54. Steglich) – Bensch (84. Kahlig), Anoschkin (77. Begrow)
Zuschauer: 485 (darunter 25 DSCer)
Spielbericht[Bearbeiten]
Für das erste Spiel der Rückrunde beim NFV Gelb/Weiß Görlitz versuchte DSC-Trainer Jens Wagner eine neue taktische Variante und erreichte damit beim Tabellenfünften ein torloses Unentschieden. Der bisherige Libero Nikica Maglica rückte als Spielgestalter ins Mittelfeld, für ihn übernahm Roberto Schiwon die Liberoposition. Auch die restlichen Positionen wurden gewechselt, Stephan Nuck rückte ins Mittelfeld, für ihn durfte Christoph Baum das zweite Mal in dieser Saison von Beginn an spielen. René Fritzsche spielte für Stirl als rechter Läufer, Alexander Anoschkin rückte für Begrow in den Sturm und Markus Grünninger ersetzte Steglich, der die Woche nicht trainieren konnte.
Während die Görlitzer von Beginn an zeigten, wer Herr im Stadion Junge Welt ist, verlegten sich die Dresdner darauf in der Abwehr zu stehen und durch Konter ihre Chancen zu suchen. Vor allem an DSC-Torhüter René Groß und der eigenen mangelnden Chancenverwertung scheiterten die Görlitzer. Schon in der 8. Minute Hatte Martin Havel die Chance auf dem Fuß, doch nach Pass von Neumann, scheiterte er aus wenigen Metern an Groß. In der 13. Minute kann Christoph Baum einen Schuß von Ondrej Neumann noch abblocken, der Pass war von Rocco Klug gekommen. Die erste Möglichkeit für den Sportclub ergab sich nach Flanke von Nikica Maglica in der 15. Minute. Während Holm Kleeberg im Görlitzer-Tor den Ball nur abprallen lassen konnte, scheiterte Alexander Anoschkin im Gewühl gleich dreimal in Folge am NFV-Torhüter. Nur eine Minute später hatte Havel gleich zwei Chancen auf dem Fuß, nach seinem Alleingang kann Marcus Zillich den Ball weg schlagen, doch nach einer Flanke kommt erneut Havel zum Schuß, die Abwehr des DSC kann diesen jedoch abblocken. Im weiteren Verlaufe der ersten Halbzeit wurde das Spiel zunehmend schlechter, der DSC zog sich zurück und auch die Görlitzer passten sich diesem Spiel an. Andreas Mikonya hatte nach einem Eckball die nächste Chance für den Gastgeber, doch sein Kopfball nach einer Ecke verfehlte das Tor knapp (27. Minute). Zuvor war Havel im Strafraum an den Ball gekommen, doch Groß konnte seinen Schuß noch zur Ecke abwehren. Nach einem weiten Freistoß von Maglica verpasste Anoschkin im Fallen den Ball nur knapp, Kleeberg fängt den Ball ab. Die letzte erwähnenswerte Möglichkeit der ersten Halbzeit ein Freistoß von Roberto Schiwon , doch Kleeberg hat damit keine Probleme.
Auch in der zweiten Halbzeit bestimmten die Görlitzer das Spiel, während die Schwarz-Roten den Punkt verteidigten. Die erste Torchance hatte erneut Havel, doch nach seinem Sololauf geht sein Schuß aus halblinker Position am Tor vorbei (51. Minute). Auch die nächste Chance leitete Havel ein, nach einem Dresdner Konter kommt er an den Ball und dribbelt in den Strafraum, doch der Pass zum mitgelaufenen Klug ist zu ungenau und die Schwarz-Roten können klären. Nach einer missglückten Abseitsfalle nach Freistoß aus halblinker Position kommt Klug frei an den Ball, doch Groß klärt erneut (62. Minute). Auf der Gegenseite kommt Steglich im Strafraum an den Ball, doch Kleeberg kann halten. In der 70. Minute kann Groß einen Schuß, des kurz zuvor eingewechselten, Rayk Eisenreich nur abprallen lassen, den Nachschuß des ebenfalls eingewechselten Robert Ritter klärt er per Fuß zur Ecke. Auch Tino Pietsch scheiterte am heutigen Tag am Dresdner Torwart, im Strafraum hatte er sich gegen drei DSC’er durchsetzen können, den Ball aber nur Richtung Tor stochern können, so dass Groß keine Probleme hatte. In der 74. Minute kann Eisenreich einen Pass in die Spitze erlaufen und auf Havel ablegen, doch dessen Schuß geht weit über das Tor. Sechs Minuten vor dem Ende der 3. Wechsel beim DSC, für den verletzten Daniel Bensch brachte Jens Wagner Manuel “Ailton” Kahlig. Kurz vor Schluß kann Havel sich bis zur Grundlinie durchsetzen, doch Groß kann den Pass auf Miroslav Sentivan vorher abfangen. Auch auf der anderen Seite gab es nochmals Aufregung, nach Pass von Maglica kann Stephan Nuck in den Strafraum gehen und den Ball an Torhüter Kleeberg vorbei legen, dieser trifft Nuck am Fuß, so dass dieser zu Boden geht. Der Pfiff von Schiedsrichter Engelmann blieb jedoch aus. Kurz darauf beendet der Schiedsrichter das Spiel, an diesem Tag wäre wohl kein Tor mehr gefallen.
Fanbericht[Bearbeiten]
Drittes Auswärtsspiel in Folge und auf gings zu einer der Topmannschaften der Liga. Leider wurde ja in der Vorwoche festgestellt, dass auch höher stehende Gegner keine Punkte garantieren und so waren die Erwartungen nach fünf Niederlagen in Folge durchaus gedämpft. Das ich kurzfristig im eenergy-Mobil ins schlesische Nachbarland fuhr, ermöglichte es, vorher noch schnell die zweite Hälfte der Stadtligapartie SV Loschwitz gegen Einheit Mitte zu besuchen. Zwei Platzverweise, zahllose Schiedsrichterbeleidigungen und drei bis vier Platzstürme eines namentlich bekannten Mitte-Fans später wurde etwa 75 Minuten vor Anstoß die Fahrt nach Görlitz in Angriff genommen, wo man souverän fünf Minuten vor Anpfiff auf der Tribüne Stellung nahm. Das Stadion kam zur allgemeinen Überraschung dieser Bezeichnung auch nahe (ich fordere allerdings mehr Toiletten) und der offizielle Zuschauerschnitt konnte ebenfalls bestätigt werden. Obwohl sich wieder nur 25 DSCer einfanden, wurde das Fahnenduell 3:1 gewonnen. Die 10 bis 20 Heim-Supporter feuerten hin und wieder mal irgendwelche Ex-Polizeisportvereine an (irgendwie peinlich, wenn ebenjene zeitgleich ein Heimspiel austragen), erinnerten sich aber Mitte der zweiten Hälfte, dass sie ja ne blau-weiße Görlitz-Fahne vor sich aufgehängt hatten und supporteten nun sporadisch leise aber vernehmbar auch den eigenen Verein. Auf unserer Seite begann der Support ganz gut, auch wenn davon wegen des heftigen Gegenwindes wenig rübergekommen sein dürfte. Auch die Mannschaft präsentierte sich anfangs besser als zuletzt, ließ aber dann stetig nach und wurde in der zweiten Hälfte völlig hinten reingedrückt. Parallel zum Geschehen auf dem Feld nahm auch die Gesangesfreudigkeit der Gästefans ab und in der zweiten Halbzeit war eigentlich Funkstille, nur vereinzelt hörte man aufgrund der Eiseskälte ein paar Zähne klappern. Leider konnten die Temperaturen einige Dresdner nicht davon abhalten, sich zum allgemeinen Entsetzen oberkörperfrei zu präsentieren. Da die ganz groben Schnitzer im Abwehrverhalten diesmal weitgehend ausblieben, darf der erkämpfte Punkt dennoch als verdient bezeichnet werden, zumal kurz vor Schluss sogar noch ein Elfmeter für die Friedrichstädter möglich gewesen wäre. Nach dem Spiel sah man sich plötzlich mit sechs, sieben Mann ca. 15 Görlitzer NPD-Stammwählern gegenüber, die uns allerdings abziehen ließen. Auf die weiteren Vorkommnisse, bei denen u. a. ein Dresdner Rauchtopf umgetreten wurde und ein einzelner leicht angetrunkener Dresdner auf die Görlitzer losging, möchte ich hier nicht eingehen, da ich nicht dabei war.
mhr (Fanclub Hofmann Richard)