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Aktuelle Version vom 26. Februar 2023, 15:28 Uhr
Fritz Gaudl (* 6. Dezember 1902; † 12. Dezember 1989) war ein deutscher Boxer und Boxtrainer.
Laufbahn[Bearbeiten]
Nach einer komplizierten Krankheit verstarb der am 6. Dezember 1902 geborene Fritz Gaudl, der Nestor des Dresdner Boxsports, am 12. Dezember 1989. Noch als 85-Jähriger hielt sich der vitale Altrepräsentative bei Meisterschaften und Turnieren als sachkundiger Ratgeber am Boxring auf. Fritz Gaudl interessierte sich schon früh für den Boxkampf und trat mit 16 Jahren dem Dresdner Arbeiter-Kraftsportverein Heltonia bei. Später bestritt er zahlreiche Kämpfe für den Dresdner SV Guts Muts. Als 1925 die Box-Abteilung des Dresdner SC gegründet wurde, wirkte er dort als Abteilungsleiter, Trainer und Kampfrichter sowie als Sportwart im Amateurboxverband Ostsachsen. Fritz Gaudl war maßgeblich an der Vorbereitung der deutschen Amateurboxer auf die Olympischen Spiele in Los Angeles 1932 beteiligt. Er trainierte auch den damaligen Leichtgewichts-Europameister Herbert Nürnberg. Als weitere bekannte Namen wären Balkin, König, Kretzschmar, Pievke, Dr. Roßbander, Winkler und viele andere zu nennen, die Fritz Gaudl unter seinen Fittichen hatte. Der Box-Pädagoge war stets auf der Suche nach hoffnungsvollen Talenten. Sein Hauptaugenmerk galt dabei immer dem technisch sauberen, niveauvollen Boxen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Fritz Gaudl verwundet und verlor in der Dresdner Bombennacht vom 13. Februar 1945 seine erste Frau und sein Heim. Trotz dieser Schicksalsschläge blieb er seinem geliebten Sport treu, gab seinen reichen Erfahrungsschatz an die jungen Boxer der SG Mickten, der BSG Sachsenverlag Dresden, der BSG Rotation Dresden, der BSG Empor HO Dresden, der HSG Wissenschaft Dresden und über ein Vierteljahrhundert bei der BSG Lokomotive Dresden weiter. Bei den ersten DDR-Meisterschaften wurden mit Wolfgang Haney, Hubert Reinhold und Burghart Schulze drei seiner Schützlinge Vize-Champions. Gaudl war es auch, der in den 50er Jahren in Ostdeutschland die "Tatzen" genannten Handschlagpolster des russischen Box-Professors Gradopolow einführte. Als internationaler Referee trat er bei vielen Meisterschaften, Turnieren und Länderkämpfen auf, veranstaltete zudem Übungsleiterlehrgänge in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Trainerkommission im Land Sachsen und Mitglied des Trainerrats im Präsidium des Boxverbandes. Fritz Gaudl wurde für seine Verdienste um den Boxsport mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt.