Zeit des Nationalsozialismus: Unterschied zwischen den Versionen

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In der '''Zeit des Nationalsozialismus''' zwischen [[1933]] bis [[1945]] musste sich der [[Dresdner SC]] wie alle [[Deutschland|deutschen]] Spitzenvereine im [[Fußball]] und in der [[Leichtathletik]] mit den neuen Machthabern arrangieren.
 
In der '''Zeit des Nationalsozialismus''' zwischen [[1933]] bis [[1945]] musste sich der [[Dresdner SC]] wie alle [[Deutschland|deutschen]] Spitzenvereine im [[Fußball]] und in der [[Leichtathletik]] mit den neuen Machthabern arrangieren.
  
So wurden [[1933]] jüdische Mitglieder aus dem Verein ausgeschlossen und die sogenannte [[Satzung|Einheitssatzung]] des [[NSRL]] musste übernommen werden.
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In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Hakenkreuz erst ab der [[DSC-Nachrichten 10-1937|Ausgabe 10/1937]] auf der Titelseite der [[DSC-Nachrichten]] abgebildet. Bei vielen anderen Vereinen war dies deutlich eher der Fall, auch in [[Dresden]]: Der alte DSC-Rivale [[Dresdner SG 1893]] publizierte das Hakenkreuz beispielsweise schon auf der Titelseite der Ausgabe 10/1933 seiner Vereinszeitung ''Der Parkjäger'' in großer Aufmachung.
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== Ausschluss jüdischer Mitglieder ==
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Als Vereinsdietwarte wurden im nationalsozialistischen Sport die Vereinsmitglieder bezeichnet, die sich als Vermittler des nationalsozialistischen Gedankenguts im Verein zu betätigen hatten.
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Im November [[1937]] gab [[Vereinsführer]] [[Arthur Schäfer]] bekannt, dass er [[Helmut Bergmann]] zum Vereinsdietwart und [[Raymund Eckert]] zum stellvertretenden Vereinsdietwart des [[Dresdner SC]] ernannt hat.
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Vom erfolgreichen Fußballteam der 1940er Jahre konnte bislang nur bei [[Willibald Kreß]] und [[Helmut Schubert]] eine Mitgliedschaft in der [[NSDAP]] nachgewiesen werden. Die beiden größten DSC-Idole [[Richard Hofmann]] und [[Helmut Schön]] wurden erfolglos zum Eintritt in die NSDAP gedrängt.
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Bekannt ist, dass [[Willibald Kreß]] und [[Helmut Schön]] erfolglos zum Eintritt in die [[SS]] gedrängt wurden.
 
Bekannt ist, dass [[Willibald Kreß]] und [[Helmut Schön]] erfolglos zum Eintritt in die [[SS]] gedrängt wurden.
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== Vereinszeitung ==
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=== Hitler-Jugend (HJ) ===
 
 
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Hakenkreuz erst ab der [[DSC-Nachrichten 10-1937|Ausgabe 10/1937]] auf der Titelseite der [[DSC-Nachrichten]] abgebildet. Bei vielen anderen Vereinen war dies deutlich eher der Fall, auch in [[Dresden]]: Der alte DSC-Rivale [[Dresdner SG 1893]] publizierte das Hakenkreuz beispielsweise schon auf der Titelseite der Ausgabe 10/1933 seiner Vereinszeitung ''Der Parkjäger'' in großer Aufmachung.
 
 
 
== Metallspende ==
 
  
[[Datei:Metallspende-1940.jpg|400px|mini|rechts|Beitrag des Dresdner SC zur Metallspende 1940]]
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Im September [[1937]] gab DSC-Vereinsjugendwart [[Walter Schöne]] bekannt, dass die Mitgliedschaft in der [[Hitler-Jugend]] nunmehr Voraussetzung für eine Mitgliedschaft von Jugendlichen beim [[Dresdner SC]] ist:
  
Anlässlich der [[Metallspende des deutschen Volkes]] zum Geburtstag des Führers im Kriegsjahr [[1940]] lieferte der Dresdner SC im Frühjahr 1940 insgesamt 73 Pokale, Statuen und Plaketten mit einem Gesamtgewicht von 47,5 Kilogramm ab.
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"Ich richte nunmehr an alle diejenigen, die den Weg zur HJ noch nicht gefunden haben, einen letzten Mahnruf. Der DSC wird vom 1. November 1937 keinen Jugendlichen mehr in seinen Reihen dulden, der seiner Pflicht als deutscher Junge nicht nachgekommen ist."
  
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[[Kategorie:Nationalsozialismus]]
 
[[Kategorie:Nationalsozialismus]]

Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 23:23 Uhr

Nationalflagge des Deutschen Reichs von 1935 bis 1945. Diese Abbildung bezweckt ausschließlich die Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens gemäß § 86 Abs. 3 StGB.

In der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1933 bis 1945 musste sich der Dresdner SC wie alle deutschen Spitzenvereine im Fußball und in der Leichtathletik mit den neuen Machthabern arrangieren.

So wurden 1933 die jüdischen Mitglieder aus dem Verein ausgeschlossen und 1935 musste die sogenannte Einheitssatzung des DRL übernommen werden.

Der DSC wurde bei seiner Monatsversammlung am 4. Mai 1933 durch den Beauftragten des Sportkommissars für die Kreishauptmannschaft Dresden "gleichgeschalten". Die Abteilungsleiter wurden am 30. Mai 1933 bestätigt.

Vereinssatzung[Bearbeiten]

Am 18. April 1935 musste der Dresdner SC in weiten Teilen die sogenannte Einheitssatzung des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen (DRL) übernehmen. Von der Mitgliederversammlung gewählt werden durfte nun nur noch der Vereinsführer, welcher seinen Führerrat selbst zu bestimmen hatte.

Am 17. Mai 1940 musste der DSC schließlich die geänderte Einheitssatzung des nunmehrigen Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen (NSRL) übernehmen. Der Vereinsführer wurde nun vom NSRL bestellt und durfte nicht mehr gewählt werden.

Satzungsänderungen im Vereinsregister ab 1933[Bearbeiten]

"10. Juli 1935. Am 18. April 1935 ist eine neue Satzung errichtet worden."

Auszug Eintrag 24 VR 243 AG Dresden

Einladung zur außerordentlichen Mitgliederversammlung am 17. Mai 1940
"12. Dezember 1940. Am 17. Mai 1940 ist eine neue Satzung errichtet worden, die am 6. Dezember 1940 in den §§ 7 und 8 geändert worden ist. Der Vorstand bedarf zu jeder entgeltlichen oder unentgeltlichen Verfügung über Grundbesitz des Vereins der Zustimmung des Führers des NSRL."

Auszug Eintrag 29 VR 243 AG Dresden

"20. November 1943. Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 30. April 1943 ist die Satzung in § 1 geändert worden."

Auszug Eintrag 31 VR 243 AG Dresden

Vereinszeitung[Bearbeiten]

Titelseite der Ausgabe 10/1937 der DSC-Nachrichten. Diese Abbildung bezweckt ausschließlich die Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens gemäß § 86 Abs. 3 StGB.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Hakenkreuz erst ab der Ausgabe 10/1937 auf der Titelseite der DSC-Nachrichten abgebildet. Bei vielen anderen Vereinen war dies deutlich eher der Fall, auch in Dresden: Der alte DSC-Rivale Dresdner SG 1893 publizierte das Hakenkreuz beispielsweise schon auf der Titelseite der Ausgabe 10/1933 seiner Vereinszeitung Der Parkjäger in großer Aufmachung.

Ausschluss jüdischer Mitglieder[Bearbeiten]

Dietwarte[Bearbeiten]

Als Vereinsdietwarte wurden im nationalsozialistischen Sport die Vereinsmitglieder bezeichnet, die sich als Vermittler des nationalsozialistischen Gedankenguts im Verein zu betätigen hatten.

Im November 1937 gab Vereinsführer Arthur Schäfer bekannt, dass er Helmut Bergmann zum Vereinsdietwart und Raymund Eckert zum stellvertretenden Vereinsdietwart des Dresdner SC ernannt hat.

Metallspende[Bearbeiten]

Anlässlich der Metallspende des deutschen Volkes zum Geburtstag des Führers im Kriegsjahr 1940 lieferte der Dresdner SC im Frühjahr 1940 insgesamt 73 Pokale, Statuen und Plaketten mit einem Gesamtgewicht von 47,5 Kilogramm ab.

Beitrag des Dresdner SC zur Metallspende 1940

DSC-Mitglieder in NS-Organisationen[Bearbeiten]

Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP)[Bearbeiten]

Vom erfolgreichen Fußballteam der 1940er Jahre konnte bislang nur bei Willibald Kreß und Helmut Schubert eine Mitgliedschaft in der NSDAP nachgewiesen werden. Die beiden größten DSC-Idole Richard Hofmann und Helmut Schön wurden erfolglos zum Eintritt in die NSDAP gedrängt.

NSDAP-Mitglied NSDAP-Eintrittsdatum NSDAP-Mitgliedsnummer Informationen zur Person
Rudolf Berthold 01.05.1933 2.982.085 DSC-Nationalspieler 1928, DSC-Verbandsauswahlspieler 1923–1931, Trainer BSG Rotation Dresden 1952–1953
Albert Eschenlohr 01.05.1937 4.245.822 DSC-Trainer 1933–1935
Heinz Flotho 01.05.1933 3.565.050 DSC-Kriegsgastspieler 1944/1945
Willibald Kreß 01.05.1937 4.954.121 DSC-Fußballer 1933–1945, DSC-Nationalspieler 1934, DSC-Gauauswahlspieler 1934–1941, WM-Dritter 1934
Erich Kunz 25.07.1925 12.223 DSC-Mannschaftsleiter 1930er Jahre, Reichstagsabgeordneter 1933–1939
Karl Mehnert unbekannt Mitgliedschaft unklar DSC-Fußballer, Generalleutnant und Stadtkommandant von Dresden im Zweiten Weltkrieg
Arno Neumann 01.11.1932 1.378.404 DSC-Fußballer 1899–1945, DSC-Nationalspieler 1908, DSC-Verbandsauswahlspieler 1916
Hermann Püschel unbekannt unbekannt DSC-Vorstandsvorsitzender 1929–1934, Führer der Allgemeinen SS in Meißen ab 1938
Arthur Schäfer unbekannt unbekannt DSC-Vorstandsvorsitzender 1936–1942, Bürgermeister und stellvertretender NSDAP-Ortsgruppenführer in Cossebaude
Erich Schröder 01.05.1937 4.190.541 DSC-Junioren-Fußballer und späterer Nationalspieler
Helmut Schubert 01.12.1939 7.326.836 DSC-Fußballer 1940–1945, DSC-Nationalspieler 1941, DSC-Gauauswahlspieler 1940–1941
Kurt Stößel 01.05.1933 2.380.402 DSC-Nationalspieler 1931, DSC-Verbandsauswahlspieler 1931, Weltkriegstoter

Sturmabteilung (SA)[Bearbeiten]

SA-Mitglied SA-Eintrittsdatum Informationen zur Person
Albert Eschenlohr 01.11.1933 DSC-Trainer 1933–1935

Schutzstaffel (SS)[Bearbeiten]

Bekannt ist, dass Willibald Kreß und Helmut Schön erfolglos zum Eintritt in die SS gedrängt wurden.

SS-Mitglied SS-Eintrittsdatum Informationen zur Person
Karl Adam 22.06.1942 DSC-Kriegsgastspieler 1944, Beförderung zum Rottenführer der Waffen-SS am 1. August 1944
Heinz Flotho 1933 DSC-Kriegsgastspieler 1944/1945
Hermann Püschel unbekannt DSC-Vorstandsvorsitzender 1929–1934, Führer der Allgemeinen SS in Meißen ab 1938

Hitler-Jugend (HJ)[Bearbeiten]

Im September 1937 gab DSC-Vereinsjugendwart Walter Schöne bekannt, dass die Mitgliedschaft in der Hitler-Jugend nunmehr Voraussetzung für eine Mitgliedschaft von Jugendlichen beim Dresdner SC ist:

"Ich richte nunmehr an alle diejenigen, die den Weg zur HJ noch nicht gefunden haben, einen letzten Mahnruf. Der DSC wird vom 1. November 1937 keinen Jugendlichen mehr in seinen Reihen dulden, der seiner Pflicht als deutscher Junge nicht nachgekommen ist."