ATV-Turnhalle an der Permoserstraße: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. Februar 2022, 21:22 Uhr
Die Turnhalle an der Permoserstraße war zwischen 1897 und 1945 die zweite vereinseigene Turnhalle des ATV Dresden.
Eröffnung
Am 12. April 1896 wurde der Grundstein zur neuen vereinseigenen Turnhalle des ATV Dresden auf einem am 1. Juli 1895 erworbenen Bauplatz an der Permoserstraße im sogenannten Kleinen Ostragehege gelegt. Wie die alte Turnhalle am Schießhaus lag auch die neue ATV-Turnhalle im Stadtteil Wilsdruffer Vorstadt an der Grenze zur Friedrichstadt. Die 200.000 Mark teure Turnhalle, die damals modernste und am besten eingerichtete im Deutschen Reich, wurde schließlich am 14. Februar 1897 eingeweiht. Sie umfasste eine Haupthalle mit 900 Quadratmetern Grundfläche, zwei kleinere Nebenhallen, einen geräumigen Fechtsaal, mehrere große Umkleideräume, ein Sitzungszimmer und eine Hausmeisterwohnung. Der Turnplatz direkt neben der Halle, welcher offiziell am 15. Mai 1898 eingeweiht wurde, ist 2.200 Quadratmeter groß. Zum Areal gehörten zusätzlich ein Sportplatz und drei Häuser, in denen auch die Geschäftsstelle und die Turnerschänke untergebracht waren.
Zerstörung
Dresden erlitt am 7. Oktober 1944 zwischen 12:34 und 12:36 Uhr den ersten alliierten Luftangriff. 29 US-amerikanische Bomber warfen 290 Sprengbomben zu je 250 Kilogramm auf den Stadtteil Friedrichstadt ab. Ziele waren der Bahnhof Dresden-Friedrichstadt, der Rüstungsbetrieb Seidel & Naumann und der Alberthafen. Insgesamt 270 Menschen starben bei diesem Bombenangriff, bei dem auch die Turnerschänke des ATV Dresden an der Permoserstraße zerstört wurde. Am 13. Februar 1945 um 22:05 Uhr warfen neun Mosquito-Flugzeuge der 627. Mosquito-Staffel von Leutnant William Topper rote Magnesium-Zielmarkierungsbomben auf die Südostkurve (heutiger Gästeblock) des DSC-Stadions im Ostragehege ab. Die 627. Mosquito-Staffel war der 5. Bomber-Gruppe der britischen Royal Air Force von Oberstleutnant Maurice Smith untergeordnet, welche Dresden um 22:13 Uhr erreichte. Auch viele Sportanlagen, Hallen und Bäder wurden ein Raub der Flammen, darunter das Güntzbad und die Ilgen-Kampfbahn. Komplett zerstört wurden die Turnhalle und alle anderen Gebäude des ATV Dresden an der Permoserstraße 11–15 in der Wilsdruffer Vorstadt. Das komplette Areal wurde Anfang der 1950er Jahre großflächig beräumt und zwischen 1960 und 1966 mit dem Haus der Presse und hierzu gehörenden Gebäuden überbaut. Die Permoserstraße als Verbindungsstraße zwischen Maxstraße und Devrientstraße hatte somit aufgehört zu existieren. Die heutige Permoserstraße im Stadtteil Johannstadt verläuft seit 1971 auf dem ehemaligen nördlichen Abschnitt der Wintergartenstraße.